Die königlichsten Regionen des Vereinigten Königreichs
Ein bedeutender Teil der britischen Geschichte ist untrennbar mit dem Königshaus verbunden. Kein Wunder also, dass man überall auf königliche Bezüge stößt. Von Straßennamen und Pub-Schildern über königliche Schlösser bis hin zu ganzen Ortschaften, die den Titel „royal” („königlich“) tragen: Das Königliche ist tief in der britischen Kultur verankert. Leonardo Hotels wollte wissen, welche Region die „königlichste“ von allen ist!
Dafür haben wir recherchiert, wie viele Krankenhäuser, Pubs, Straßen und Theater einen königlichen Namen tragen. Hinzu kamen Zahlen zu königlichen Gemeinden und Burgen. Um faire Ergebnisse zu erhalten, wurden alle Daten auf die Bevölkerungszahl umgerechnet.
Um die königlichste Region zu küren, wurden alle Kategorien am Ende zusammengeführt. Den ersten Platz und damit die Krone holt sich der Südwesten Englands mit einer Gesamtpunktzahl von 58 von 100 Punkten. Mit 277 Straßen, die einen königlichen Namen tragen, 71 Pubs mit Royal-Bezug und beeindruckenden 18 Städten, Gemeinden und Pfarreien mit königlichem Status liegt die Region ganz vorn.
Auf Platz zwei folgt Schottland. Vor allem durch die höchste Anzahl an königlichen Krankenhäusern im Vergleich aller Regionen punktet das Land deutlich. Und mit sagenhaften 612 Burgen – mehr als alle anderen Regionen zusammen – ist dieser Rang mehr als verdient.
Den dritten Platz belegen die West Midlands mit 47 von 100 Punkten. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem 242 Straßen mit königlichen Namen, 69 königliche Pubs und 46 Burgen, die bis heute erhalten sind.
Besonders auffällig ist die Anzahl an Pubs mit royalen Bezügen. Betrachtet man ausschließlich jene mit dem Wort „Royal“ im Namen, führt der Südosten mit 100 Pubs die Liste an. Der Südwesten folgt knapp dahinter mit 71.
Die Tradition königlicher Pub-Namen geht bis ins Jahr 1393 zurück, als König Richard II. ein Gesetz erließ, das alle Gaststätten verpflichtete, ein Schild zur Identifikation anzubringen. Viele wählten Namen wie „The Crown“, um Loyalität zum jeweiligen Monarchen zu zeigen, und zwar ohne bei jedem Thronwechsel den Namen ändern zu müssen.
Schottland liegt auch in dieser Kategorie vorn, nämlich mit insgesamt 24 Krankenhäusern mit königlichem Namen, gefolgt von London mit 19 und dem Südwesten mit 10. Insgesamt haben wir 105 königliche Krankenhausnamen in allen Regionen des Vereinigten Königreichs gezählt. Die Vergabe königlicher Namen an Krankenhäuser hat heute weniger mit tatsächlicher Unterstützung durch das Königshaus zu tun, sondern ist vielmehr Ausdruck einer Tradition. Einige dieser Krankenhäuser erhielten jedoch im Laufe ihrer Geschichte eine königliche Charta, etwa das Royal London Hospital, das 1990 von der heutigen Königin ausgezeichnet wurde, oder das Royal Free Hospital, dem Queen Victoria 1837 diesen Status verlieh.
Insgesamt gibt es im Vereinigten Königreich 2.843 Straßen mit königlichen Namen – man ist also nie weit vom Königshaus entfernt. Die meisten dieser Straßen liegen in Nordwestengland, mit beeindruckenden 375 Einträgen, gefolgt vom Südosten mit 353. Das kann sich sogar finanziell auszahlen, denn Untersuchungen zeigen, dass Straßen mit dem Namen von Queen Elizabeth den Wert eines Hauses um durchschnittlich £13.590 steigern können!
Theater gehören seit Jahrhunderten zur britischen Kulturlandschaft und werden häufig von Royals und prominenten Persönlichkeiten besucht. Wenig überraschend führt London mit 16 Theatern, die einen königlichen Namen tragen. Eines davon ist das Theatre Royal Drury Lane, das bereits seit 1663 besteht und damit auch das älteste dauerhaft bespielte Theater der Welt ist. Es wurde seit der Restauration von jedem regierenden Monarchen besucht und gilt auch heute noch als Anziehungspunkt für wichtige Persönlichkeiten.
In Sachen Burgen ist Schottland mit 612 Stück, mehr als alle anderen Regionen des Vereinigten Königreichs zusammen, unangefochtener Spitzenreiter. Überall im Land finden sich historische Bauwerke wie das berühmte Edinburgh Castle, das bereits seit dem 12. Jahrhundert unter König David I. als königliche Residenz genutzt wurde und dies bis ins Jahr 1633 blieb. Ursprünglich als Verteidigungsbauten konzipiert, wandelte sich die Funktion der Burgen im Laufe der Zeit zu Statussymbolen. Heute dienen viele als Verwaltungszentren oder sind noch immer Wohnsitz von Lords und Ladies.
Der Südwesten Englands führt das Ranking mit 18 Städten, Gemeinden und Pfarreien mit königlichem Titel an. Damit liegt die Region in diesem Bereich mit großem Abstand vor allen anderen. Ein Beispiel ist Royal Wootton Bassett in Wiltshire. Die Stadt erhielt ihren königlichen Titel im Jahr 2011 von der Queen als Zeichen der Dankbarkeit für das große Mitgefühl und die Ehrerbietung, mit der ihre Einwohner gefallene Soldaten aus dem Irak- und Afghanistan-Einsatz verabschiedeten.
Doch wie erhält ein Ort überhaupt den königlichen Titel? Die Entscheidung liegt beim regierenden Monarchen. Vorschläge können direkt vom Premierminister kommen oder über das Kabinettsbüro eingereicht werden.
Lust auf einen königlichen Tagesausflug? Besuchen Sie eines unserer Hotels in London, etwa in der Nähe von Tower Bridge oder St. Paul’s, und lassen Sie ein paar Stunden lang das Flair britischer Königlichkeit auf sich wirken.
Datenmethodik:
Die Analyse beruht auf einer Recherche zu Theatern, Krankenhäusern, Burgen etc. mit königlichen Namen. Als „royal“ wurden Namen gewertet, die entweder das Wort „royal“ oder ähnliche Titel wie „Prince“ oder „Princess“ enthalten. Bei Pubs wurden nur jene gezählt, die explizit „royal“ im Namen tragen. Versuche wurden unternommen, Burgruinen auszuschließen und nur erhaltene, substanzielle Bauten zu erfassen. Allerdings können Ungenauigkeiten nicht ausgeschlossen werden.
Die Werte wurden pro 100.000 Einwohner berechnet (basierend auf den Bevölkerungszahlen von Mitte 2020), um eine faire Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Anschließend wurden die Daten in ein Ranking überführt. Jede Kategorie wurde mit bis zu 14,3 Punkten bewertet (7 Kategorien ergeben 100 Punkte insgesamt).
